Und ewig lockt der Schweinehund 5. Januar

Und ewig lockt der Schweinehund
5. Januar

Es ist relativ ruhig, allerdings war das auch nicht anders zu erwarten nach den Feiertagen. Es ist ca 2 Uhr morgens. Ich stehe in der Schlange an der Disco. Um mir die Zeit zu vertreiben schreibe ich schon mal etwas. Zu kalt draußen zu stehen, eh keinen da mit dem ich reden will.
Es geht langsam voran ich kann vorrücken. Dann kommen Fahrgäste, zwei Mädels. Sie unterhalten sich auf der Rückbank. Ich fahre einfach. Manchmal auch entspannend. So geht's die ganze Nacht. 
Irgendwann setzt die Müdigkeit ein, der Punkt an dem es schwierig wird. Die letzte zwei Std sind hart. Egal es muss noch gehen. Die letzte Fahrt für diese Nacht zur Dialyse.
Zurück in der Zentrale, die Abrechnung gemacht und ab nach Hause. Susi natürlich im Schlepptau. Noch fix zum Rewe und ein paar Kleinigkeiten geholt. Einkauf geht nur noch schnell wenn ich die Produkte kenne. Ich achte sehr auf die Zutatenliste seit ich mich fast ausschließlich pflanzlich ernähre. 
Tinka begrüßt mich zu Hause mit gemotze. Ich bin wirklich fertig und mache nur noch das nötigste. Den Ofen lass ich aus obwohl nur 12 Grad sind. Ich will nur noch schlafen.
Das erste mal werde ich gegen 12 Uhr wach, doch ich schlafe gleich wieder ein. Gegen 15 Uhr raus aus dem Bett. Die Küche ist etwas chaotisch. Egal. Na Susi freut sich ich verzieh mich mit Kaffee und Frühstück ins Wohnzimmer. Mal den Fernseher an. Die Serie geschaut. Eiskalt ist diese Wohnung nicht zu fassen. Doch den Ofen anzumachen lohnt sich nicht für zwei Std. Tinka drängelt sie will schmusen, na dann komm. Auch schön, warm unter der Decke mit Kaffee und Frühstück Lindenstraße schauen. Wenn ich mich so umschaue es ist einiges liegen geblieben. Susi wird so schnell nicht verhungern. Warum sollte ich mich denn stressen? Die Arbeit ist morgen auch noch da. Alleine macht die sich nicht.
Duschen und auf zur Arbeit. Mal sehen was heute los ist bestimmt nicht viel. Ich freue mich am meisten auf die Kollegen. Wir sind schon eine starke Truppe. Die Bundeswehr ist Pille palle gegen uns. Das ist sehr viel Wert. Bei uns herrscht immer gute Laune. 
Es ist und bleibt ruhig. Hier und da fährt man seine Stammkunden. Es gibt tatsächlich Freunde und Bekannte die warten gerne auf mich. Das macht mich schon etwas stolz. Das schönste wenn am Ende der Fahrt der Kunde nach dem Namen fragt.

War schön mit dir die geilste Taxifahrt seid langem. Du bist echt cool. Wie ist dein Name?
Frag das nächste mal einfach nach Uschi.
Alles klar ich finde dich cool.

Natürlich wissen die Kunden das ich nicht wirklich Uschi heiße. Trotzdem kommt es gut an. Es ist ein herrliches Gefühl bei der Arbeit ganz aufzugehen. Der Wiedererkennungswert ist hoch das macht eine Menge aus. 
Taxifahren heißt nicht nur eine Person von Punkt A nach Punkt B fahren. Da steckt viel mehr hinter. Mal ist das Taxi der Beichtstuhl. Mal Psychologische Praxis. Mal einfach auch nur Spaß machen und das Leben feiern. Ganz oft habe ich einen Fremden abgeholt und ausgestiegen ist ein Freund, der es genießt wenn wir zusammen noch eine Zigarette rauchen.
Ein Grund warum Susi hier keine Chance hat. Eine unglaubliche Befriedigung seine Berufung gefunden zu haben.
In diesem Sinn bis morgen.

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