Und ewig lockt der Schweinehund 24. Februar

Und ewig lockt der Schweinehund
24. Februar

Mitten in der Nacht wird mein Bett von dem Zwerg und Tinka geentert. Alles mögliche im Schlepptau klettert er über mich. Der Kopf hat noch nicht richtig das Kissen berührt schon schläft er wieder. Tinka braucht da etwas länger. Wenig Platz für die Katze. Nach mehreren Versuchen die richtige Position zu finden, auch auf meinem Gesicht, entscheidet sie sich dann für den Platz auf der Kommode. Katzen können durch aus graziel und elegant sein. Tinka ist da eher etwas grober. Klar elegant geht auch, aber warum? Also das ganze schön laut. Vielleicht steht das Personal dann endlich auf und befüllt den Fressnapf Ordnungsgemäß. Doch da hast du Pech meine Liebe in dem Fall ist Susi mächtiger. Ich bleibe schön liegen.
Die Nacht ist unruhig. Kein Wunder. So gegen 7 Uhr das ganze Spiel rückwärts. Der Zwerg klettert wieder über mich. Tinka verlässt unter Protest ihren Schlafplatz. Der kleine wirft ihr noch die Spielmaus ins Gesicht. 

Fang Tinka. Mama Tinka fängt das nicht.
Das ist eine Katze kein Hund. Die machen das nicht.
Warum?
Weil Katzen so sind.
Komm Kätzchen, sitz Kätzchen. Mama Tinka macht nicht sitz.
Katzen machen das nicht auf Kommando.
Warum?
Weil Katzen so sind.

Gerade höre ich wie Tinka das zweite mal die Spielmaus in die Fresse bekommt. Oh das wird ecklig. Sie mauzt in einer fiesen Tonlage. 

Komm Kätzchen hols.
Lass die Katze in Ruhe. Das gibt nur Ärger.
Warum?
Weil Katzen so sind.

Ich weiß genau wie Tinka guckt. Den Blick spüre ich. Das wird nicht schön.

Mama ich glaube die Katze hat Hunger.
Katzen haben immer Hunger.
Darf ich sie füttern? 
Nur eine kleine Portion. Nicht so viel.
Warum?
Weil sie sich sonst Überfrist.
Komm Kätzchen ich geb dir Futter. Braves Kätzchen. Schön fresschen.

Als ob man Tinka noch Anweisungen geben müsste in Sache Fressen. Ich höre wie etwas Futter in den Napf fällt. Kurz darauf höre ich den Fernseher.

Mama darf ich was gucken?
Ja okay. Nicht so laut.
Was hast du gesagt der Fernseher ist so laut.
Dann mach ihn leiser.
Okay.

Schlaf ist ja grundsätzlich überbewertet. So ne Stunde wäre ja schön. Da kommt Tinka. Drückt mir ihre Nase ins Gesicht. Mauzen und Schnurren wechseln sich ab. Ich glaube das war ne Ansage. Sie läuft über mich mit einer Selbstverständlichkeit. Macht es sich dann auf meiner Blase gemütlich. Ja ganz toll, die Tränensäcke schwillen an. Ich will nicht aufstehen. Der Zwerg versorgt sich mit Frühstück aus dem Kühlschrank. Eigentlich würde ich noch liegen bleiben. Aber mit 4 Kilo Katze auf der Blase. Also raus. Dem Zwerg noch ne Stulle gemacht. Richtig schönes Wetter allerdings kalt. Nee Tinka ich lass jetzt nicht das Fenster auf mir damit du gucken kannst. Viel zu kalt. 

Mama darf ich raus. Mein Freund ist draußen.
Ja aber Jacke anziehen es ist kalt.
Okay. Tschüss.

Unglaublich wie schnell sich Kinder anziehen können. Ich mach mir einen Kaffee und den Shake zum Frühstück. Dann in Ruhe duschen und Haare waschen. Noch kurz klären wann die Zwerg Übergabe erfolgt. Klar wieder nur wischiwaschi Angaben. War nicht anders zu erwarten. Na er spielt ja schön mit seinen Freunden. Zwischendurch immer mal aufs Klo und Nachschub holen. Soll er es genießen das Wetter.
Oh man ein Stapel Papierkram auf dem Tisch. Anwalt, Krankenkasse, Rentenversicherung und ARGE na dann mal den Monk los lassen. Genau sein Ding. Sortieren, ordnen, abheften und ausfüllen. Alles sortiert für den Montag Amt Marston. Schnauze voll. Die ganze Scheidung reißt nur immer wieder die Wunden auf. Die Tränen laufen. Hauptsächlich weil ich mich ärgere, das es mich ärgert.
Da hilft nur mein Kumpel. WhatsApp.

Hast du kurz Zeit?
Ja Zigarette vor der Tür.
Alles klar ich komme rüber.

Wir setzen uns kurz auf die Bank in die Sonne. Er steht Zigaretten. Er kann sich denken was Sache ist. Stellt keine Fragen. Um abzulenken reden wir über was anderes. Er hat schon eine Scheidung hinter sich. Weiß wie es ist. Er weiß auch das mich das fertig macht. Ich will einen klaren Schnitt ist wichtig für mich. Aus vielen Gründen.

Du machst das schon. Bleib tapfer.

Eine kurze Umarmung. Ich schaue noch kurz nach dem Zwerg. Er ist total dreckig. Also hat er Spaß. Kurz nach Hause die Sachen gepackt. Alles ins Auto. Dem Zwerg einsammeln, bei Papa absetzen und zur Arbeit.
Das lenkt zu mindestens von der ganzen Scheiße ab. Autofahren entspannt wirklich, lässt mich runterkommen. Ich schalte da voll ab bin nur noch Taxifahrerin. Superheldin​ mit Stern auf dem Auto.
In diesem Sinn bis morgen.

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