Und ewig lockt der Schweinehund 28. Februar

Und ewig lockt der Schweinehund
28. Februar

Der Wecker klingelt früh um 7 Uhr fängt die Schicht an. Alles so weit fertig machen. Bad, Frühstück und Kaffee, Katze füttern nicht vergessen. Alles eingepackt. Gerade will ich los. Was ist das? Oh nein der Scheiß Spülkasten läuft und läuft, der Stopper funktioniert nicht. Wo ist diese Zange. Wie kann man den Hahn zum abdrehen so platzieren. Ich rufe schnell den Kollegen an, das es ein paar Minuten später wird. Endlich geschafft die Leitung ist dicht. Na toll noch so ein Scheiß der mir gefehlt hat. Egal ab ins Taxi und zur Arbeit.
Während der Arbeit versuch ich noch die Reparatur meines Autos zu regeln. Kurz an der Werkstatt halten. Alles klären. Die Nr aus dem Fahrzeugschein um das Teil zu bestellen. Die Werkstatt ist vorübergehend nicht zu erreichen, neue Leitung werden verlegt.
Irgendwie sind heute sehr viele Fahrten zum und aus dem Krankenhaus. Na egal. Ich fahre was zu fahren ist. Ich bin da nicht pingelig.
Gerade etwas Zeit, also mache ich das Auto sauber. Bei dem Wetter die Gelegenheit. Der Kollege hat den Staubsauger raus geholt. Bei meinem Auto nicht nötig. Da ich die Hände eh schon nass sind wische ich die Matten von ihm auch noch mit ab.
Der Funker hat noch ne Fahrt vom Krankenhaus für mich. Hände waschen und los zur Station. Eigentlich hätte ich schon Feierabend, egal wenn es nötig ist wird das halt noch gefahren.
Ab zur Zentrale und die Abrechnung gemacht. Kurz noch zum Laden und wegen dem Ersatzteil Fragen. Es kommt morgen früh. Ich bezahle es gleich damit ich es nur abholen muss. Geht dann schneller. Noch kurz zur Drogerie.
Ich brauche noch Katzenstreu um den Ölflecken zu entfernen den mein Auto gemacht hat. Da ist der Schweinehund groß. Es geht nicht darum das ich es nicht entferne. Es geht darum das dieser Arschloch Nachbar mich nur in einer Tour blöd angemacht hat. Völlig respektlos mich angepöbelt. Früher hätte ich das einfach hingenommen. Doch jetzt erwarte ich Respekt und wer mich nicht mit Respekt behandelt den lass ich einfach stehen. Das hat ihn wohl am meisten geärgert. Never ever.
Also verteile ich das Bindemittel großzügig auf dem Fleck. Lass es einwirken. In der Zwischenzeit bringe ich die Sachen hoch. Dann beobachtet ich das Bindemittel wie es den Fleck neutralisiert. Immer wieder mit dem Besen verteilen. Klappt echt gut. Da taucht die Nachbarin auf.

Hallo, ich habe das Taxi gesehen. Bist du im Einsatz?
Nee gerade nicht. Warum?
Mich hat es auch erwischt. Ich brauche dann jemanden der mich fährt. Wäre schön wenn du das machen kannst.
Scheiße. So ein Mist. Klar mach ich das.

Meine Einstellung zu Krebs ist schon extrem. Ich kann das gut nachvollziehen wie sie sich fühlt. Ich lasse sie alles in Ruhe erzählen. Spreche ihr Mut zu. Zusätzlich geb ich ihr alle Tipps die mir gerade einfallen. Betreff sich an die Krankenkasse zu wenden, zwegs Befreiung. Den Hausarzt in Kenntnis zu setzen. Sich an Lisa zu wenden. Es hört sich viel schlimmer an als bei mir. Krebs ist scheiße, doch die Einstellung ist wichtig. Das hat sehr viel Einfluss auf die Erkrankung.

Egal was jetzt kommt, ganz wichtig ist das du dich bei allem was du ab jetzt entscheidest auf dein Bauchgefühl hörst. Wenn du dich in der Klinik gut aufgehoben fühlst dann ist viel geschafft. Wenn was nicht passt dann lieber noch eine zweite Meinung einholen. Der Geist ist viel stärker und hat großen Einfluss darauf.

Ich nehme sie in den Arm, drücke sie.

Es wird schon. Hol dir alle Hilfe die du bekommen kannst. Das ist dein Recht.
Ich bin ganz alleine.
Nein das bist du nicht.

Mittlerweile ist noch eine Nachbarin gekommen. Sie weiß auch Bescheid. Ich verteile noch mal das Zeug mit dem Besen. Dann setzen wir uns auf die Bank. Wir lassen sie einfach alles erzählen was ihr gerade so durch den Kopf geht. Ich kenne das. Wir bleiben einfach etwas da. Zwischendurch Kehre ich das Zeug zusammen und Räume die Besen weg. Ich setze mich wieder zu ihr auf die Bank. Die eine Nachbarin verabschiedet sich. Mittlerweile ist die Sonne untergegangen.

So ich glaube ich gehe jetzt rein und lege mich hin.
Mach das. Wenn was ist meldest du dich.
Ja das mache ich. Gute Nacht.
Danke für dich auch.

Irgendwie tropft das ganze an mir ab. Nicht das ich kein Mitgefühl habe. Nein ich kann das ganze sehr gut verstehen. Doch Trübsal und die Frage warum die darf man sich nicht stellen.

Ich mag Menschen die einen zum Lachen bringen wenn einem eigentlich zum heulen ist.

In diesem Sinn bis morgen.

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