Depressionen

Depressionen

Das ist echt ein großes Thema und liegt mir persönlich sehr am Herzen. Das Thema wird sehr gerne runter gespielt. Weil jemand der nicht davon betroffen ist es sehr schwer verstehen kann. Auf Facebook gab es mal einen Artikel wo jemand anonym beschrieben hat wie sich das in etwa anfühlt. Ich werde das hier mal mit meinen eigenen Worten wieder geben.

Zitat

Wenn du von Depressionen betroffen bist kann man es vergleichen mit Schnee. Es schneit jeden Tag, mal mehr mal weniger. Jeden Tag stehst du auf und weißt das es schneit. Du musst aufstehen die Tür öffnen und den Schnee wegräumen damit du auf die Straße kommen kannst um an dem Leben was draußen ist Teil zunehmen. 
An manchen Tagen fällt es dir leicht und du schaffst es den Weg frei zu räumen. Das sind die guten Tage die normal laufen. Es fällt dir alles relativ leicht und du kannst fast normal an dem Leben teilhaben. 
Dann gibt es Tage da schippst du und schippst und schaffst es nicht mal die Treppe frei zu räumen. Dann bist du so kraftlos und schaffst es nicht zur Arbeit oder zum Einkaufen irgendwann schaffst du es mit dem frei räumen. Doch du weißt genau am nächsten Tag fängst du von vorne an. Dir wird klar wie hart du kämpfen musst und das Tag für Tag. Wenn du Glück hast hilft dir jemand oder merkt wie schwer es gerade für dich ist. Du findest halt und es geht wieder bergauf.
Dann gibt es Tage da schaffst du es nicht mal auf zustehen, weil du weißt was dich da draußen erwartet. Du weißt es sind Menschen da die denken du bist faul oder hast keine Lust. Doch in Wirklichkeit bist du nur erschöpft. Du musst jeden Tag so viele Schnee wegschippen nur um normal zu funktionieren. Das sieht nur keiner. Du weißt auch wenn du heute nicht aufstehst und anfängst zu räumen wird es immer mehr. Du weißt das du Hilfe brauchst. Bist allerdings nicht in der Lage um Hilfe zu bitten. Aus Angst vor Ablehnung und nicht verstanden zu werden. Die Spirale dreht sich nach unten es wird immer schlimmer. Du hast wahnsinnige Angst zu erfrieren. 
Das ist der tiefste Punkt der Depression und der schlimmste. An dieser Stelle angekommen kann es sein das du es nicht mehr schaffst da raus zu kommen. Du hast nur noch Angst. Das einzige was dir in diesem Moment keine Angst mehr macht ist die Aussicht nie wieder die Schaufel in die Hand nehmen zu müssen. Du raffst deinen letzten Mut zusammen und bittest ein letztes mal um Hilfe. Oder du schaffst es dich mit letzter Kraft zu jemanden zu bringen der dir hilft.
Wenn du das nicht schaffst schneist du ein und erfrierst.
Autor anonym

Dieser Text beschreibt die Situation wirklich sehr treffend. 
Jeder er schon mal Depressionen hatte wird sagen es stimmt. 
Jeder der schon mal Depressionen hatte wird die Zeichen erkennen und wird helfen, egal wieviel Schnee noch vor seiner Tür liegt. Weil er weiß wie wichtig die kleinste Geste in diesem Fall ist. 
Doch der jenige der an Depressionen leidet wird irgendwann aufhören nach Hilfe zu suchen oder zu Fragen. Nicht weil er sie nicht mehr braucht. Es ist vielmehr Scham oder das Gefühl eine Belastung zu sein. 
Die Phasen schwanken, manchmal sehr stark. 

Das alles weiß ich weil ich betroffen bin.

Deshalb ist es mir wichtig das hier zu schreiben. Es braucht nicht viel Hilfe. Es reicht manchmal ganz wenig. Die kleinste Geste kann in diesem Fall helfen. Helfen kann jeder der es merkt, oder um Hilfe gebeten wird. Wenn du um Hilfe gefragt wirst und nicht weiß was du tun sollst. Frag einfach. 
In den meisten Fällen hilft es einfach schon nur zu reden. Gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken. Oder auch nur nicht alleine zu sein. Einfach in den Arm genommen werden. Das alles hilft. Es löst in sehr vielen Fällen die Blockade auf. 
Leider befindet sich nicht jeder mit Depressionen in Therapie oder Behandlung. Selbst wenn ist es nicht einfach einen Therapeuten oder einen Therapie Platz zu bekommen. Das heißt ich muss mich zusammen reißen und kämpfen. 
In dem Fall hilft wirklich jeder noch zu kleiner Zuspruch. Eben nur zu wissen es gibt einen den es interessiert was mit mir ist.

Es braucht keiner Angst zu haben wenn ich um Hilfe bitte oder auch nur zugebe das es mir nicht gut geht. 
Ich persönlich mache niemanden einen Vorwurf der mit der Situation überfordert ist. 
Weil ich weiß wie es ist ständig überfordert zu sein.

Ich hoffe es hilft beiden Seiten. 



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