Und ewig lockt der Schweinehund 21. Februar

Und ewig lockt der Schweinehund
21. Februar

Um 2:15 ist die Nacht vorbei. Beim Aufwachen wird es flauschig. Tinka hat ihren neuen lieblings Platz direkt neben meinem Kopf auf einem Kissen das schön flauschig ist. Erstmal kurz kraulen. Dann auf ins Bad. Das Frühstück fertig machen und einpacken.
Da eine WhatsApp von unserer Nacht Funkerin.

Moin. Na schon wach?
Moin. Was ist denn mit dir? Schlaflos?
Ja und ich dachte ich melde mich mal damit du nicht verschläfst.
Ich habe mir zwei Wecker gestellt. Ich bin ein Fuchs nicht so schlau aber ich rieche so.
Hihihi.
Ich muss los. Sieh zu dass du schläfst.

Sachen gepackt und ab zur Arbeit. In der Zentrale angekommen, da wartet schon die erste Fahrt auf die Bestätigung. Kurz bestätigen und dann Übersicht verschaffen. Okay das klappt. Gleich die erste Fahrt für heute gemacht. Mit meinem Benz. Ich habe die Verantwortung für den Benz bekommen. Also sehe ich zu das alles Tipi Top ist. Musik an. Erleuchtung das erste Album von METZNER hat es mir angetan. Etwas anderes vom Stil natürlich auch Sau gut. Mein Lieblingslied die acht "alles fehlt" läuft fast in Dauerschleife.
Fahrgast einsammeln und los geht's. Sie arbeitet in einer Kurklinik. Das erinnert mich daran daß ich ja auch die Reha beantragt habe. Ich freue mich schon auf den Papierkram. Noch mehr auf die Reha. Das war letztes Jahr echt schön. Da fällt mir ein die Krankenkasse muss ich auch noch anrufen.
Erstmal wieder zur Zentrale einen Kaffee bevor es zur nächsten Fahrt geht.
Es geht so eins um andere ab 7 Uhr ist der Kollege da. Fahrten verteilt und los. Einen Fahrgast noch aufsammeln.

Ich bin beim lernen eingepennt und heute ist Klausur. Natürlich den Zug verpasst. Jetzt müsst ihr mir den Arsch retten.
Genau dafür sind wir da. Ich bringe dich rüber zu der Fahrerin.
Oh gut Frauen können gut Auto fahren, die meisten.
Engländer und Schotten fahren nicht mehr mit mir. Denen fahre ich zu schnell. Bei 120 brauchen die ne Beutel und machen Kratzspuren an die Türen.
Ja die sind nix gewohnt.
Kein Wunder die fahren ja auf der falschen Seite.

Wir lachen. Ich setze ihn ab da kommt die Fahrerin. Gut und weiter zur nächsten Fahrt. Alles etwas schleppend heute. Dauert bis die Stadt wach wird. Na geh doch so langsam kommt Schwung rein. In der Zentrale ist auch einiges los. Für mich schon zu viel bin froh das ich da weg kann. Am Blick der Funkerin sehe ich das es ihr auch zu viel ist.
Ich hole eine Essen Bestellung ab und bringe die zu einer Kundin. Dieser Geruch ist furchtbar. Mir wird fast schlecht davon.
Bin ich froh das die Schicht rum ist und ich nach Hause komme. Ich total fertig. Ich brauche erstmal ne Runde schlaf.
Irgendwie komme ich nicht in die Gänge. Da fällt mir auch auf warum. Ich esse nicht. Bis auf den Baso Protein Shake habe ich die letzten Tage kaum was gegessen. Scheiße. Die alten Verhaltensmuster. Warum? Nicht wieder die Essstörung.  Es läuft doch gut. Ich weiß ich muss essen. Trotzdem kann ich nicht.
Ich schreibe Lisa und einen Freund an. Ein bisschen versuchen das Verhalten zu durchbrechen. Früher einfach gehungert bis es irgendwann in einem Fressflasch geendet hat. Gefolgt von Schuldgefühlen.
Es kommt eine Sprachnachricht von Lisa. Beim hören der Nachricht laufen die Tränen. Die Blockade bricht zum Teil auf. Sie hat Recht mit dem was sie da sagt. Es kostet echt Kraft diese Blockade zu durchbrechen. Ich schaffe es nicht.
Das ist einer der Fälle wo der SusCanis echt schlimm ist. Eine unglaublich tief sitzende Verletzung.
Es kann sich keiner vorstellen wie schlimm das dann werden kann. Essstörungen sind nicht zu unterschätzen. Haben ganz oft tief verwurzelte Auslöser, schleichend bevor man es merkt steckt man wieder ganz tief drin. Das Thema ist oft Tabu. Wird gerne runtergespielt. Die Trigger zu finden ist nicht einfach. Das schlimme ist ich weiß ganz genau was passiert.
Es hilft mir jetzt im Moment nicht ich bin auch viel zu schlapp. Mit der Meditation versuche ich zur Ruhe zu kommen. Kraft tanken. Nicht zusätzlich unter Druck setzen.
In diesem Sinn bis morgen.

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